Herausforderungen in den kommenden Jahren
Jahresbericht der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek
Das Jahr 2014 war geprägt von der Übernahme des Nachlasses der Familie Hildegard und Günter Volkmer. Mit viel Arbeit verbunden war insbesondere die Auflösung des Haushaltes, da die einfache Entrümpelung durch eine Firma nicht infrage kam. Grund dafür waren einerseits die Gegenstände wie Bücher, Landkarten, Diasammlung, etc., deren Eignung für eine Überführung in die Siebenbürgische Bibliothek mit Archiv geprüft werden musste, und andererseits die Auswahl und die Versteigerung derjenigen Gegenstände, die veräußert werden konnten. Für den Transport der Bücher und Dias nach Gundelsheim musste eine Transportfirma beauftragt werden, so groß war die Menge. Der Verkauf der Haushaltsgegenstände zog sich über mehrere Monate hin. Erst danach konnten übriggebliebene Kleider, Geräte und Möbel einem gemeinnützigen Verein übergeben werden, der sie an Bedürftige in der Ukraine verteilte. Auch die Übertragung der beiden Immobilien an die Stiftung und der Verkauf der einen davon waren mit viel Aufwand verbunden. Der Verkauf des zweiten Hauses ist eingeleitet.
Rund 160.000,– Euro konnten durch diese Aktivitäten als Zuwendungen auf das Konto der Unterstiftung Hildegard u. Günter Volkmer gebucht werden. In andere Unterstiftungen wurden insgesamt weitere 34.000,– Euro gebucht. Die übrigen Zuwendungen im Jahr 2014 kann man in zwei gleichgroße Gruppen zu je 27.000,– Euro einteilen, einerseits 115 spontane und systematische Zuwendungen aus der Breite der Bevölkerung und andererseits 160 Zuwendungen aus besonderen Anlässen, wie „Spenden statt Blumen aufs Grab“ oder „Spenden statt Geschenke zum Geburtstag“, davon 50 von Personen ohne siebenbürgischen Hintergrund. Die Anlässe der Zuwendungen die der Bundesverband an die Stiftung überweist sind der Heimattag und der Große Siebenbürger Ball, von deren Eintrittsgeldern ein Teil an die Stiftung geht. Die erste Gruppe besteht zu einem großen Teil aus Personen oder Organisationen, die regelmäßig die Stiftung unterstützen, einige sogar mit Daueraufträgen. Die zweite Gruppe kommt durch die Initiative einiger wenigen Menschen zustande, die durch ihren Aufruf den Kreis der Spender erweitern. Dass ein Dutzend Leute die gleiche Wirkung erzielen können wie 115 Menschen, sollte unsere Landsleute dazu anregen, diese Art der Unterstützung unserer Arbeit in größerem Maße anzuwenden. Gemessen am langjährigen Durchschnitt der Zuwendungen, liegt die Summe aus beiden Gruppen knapp über 50{e25132bb96d3f6cc77bda74f587796e8651223f2a37093e9fde1e13a4eed3355}. Hinzu kommen noch Indirekte Zuwendungen von ca. 5.500,– Euro, die sich aus den Erträgen der zinslosen Darlehen (insgesamt 100.000,– Euro) ergeben, die der Stiftung zur Verfügung gestellt wurden.
Es wäre wünschenswert, diese Möglichkeit des Einsatzes, also die Gewährung zinsloser Darlehen, für die professionelle Betreuung unserer „Nationalbibliothek“ auszuweiten. Die gegen Null tendierenden Zinsen auf Spareinlagen sollten es den Sparern leicht machen, ihre Ersparnisse für eine gewisse Zeit der Stiftung zur Verfügung zu stellen. Nach dem Prinzip „Viele Tropfen ergeben ein Meer“ und durch die Wahl anderer Anlagemöglichkeiten, kann die Stiftung mit den anvertrauten Beträgen höhere Erträge erzielen, die dem Stiftungszweck zugute kommen. Die Anonymität der Darlehensgeber wird gewahrt und die Sicherheit der Darlehen ist gegeben. Nachdem die Stiftung nur ihre Erträge verbrauchen darf und ihr Vermögen vor Verlusten bewahren muss, besteht keine Gefahr, dass die Darlehen nicht zurück gezahlt werden können. Hinzu kommt, dass die Darlehen nur einen kleinen Teil des verwalteten Kapitals ausmachen, zurzeit 4{e25132bb96d3f6cc77bda74f587796e8651223f2a37093e9fde1e13a4eed3355}. Die Darlehensverträge können mit einer überschaubaren Bearbeitungsfrist jederzeit teilweise oder ganz gekündigt werden. Leider ist es aus rechtlichen Gründen nicht möglich, für die Darlehen Zuwendungsbescheinigungen auszustellen.
Von den Erträgen der Stiftung konnten 2014, außer dem Mitgliedsbeitrag und einer Spende, an den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat, dem Träger des Siebenbürgen-Instituts mit seiner Siebenbürgischen Bibliothek und dem Archiv, rund 58.000,– Euro überwiesen werden. Der Betrag wurde größtenteils für die Entlohnung des im Institut und in der Bibliothek tätigen Personals verwendet. Die betreffenden Mitarbeiter haben keine unbefristeten Vollzeitstellen, ihre Beschäftigung ist von den Erträgen der Stiftung abhängig. Auch für das Geschäftsjahr 2015 können die benötigten Mittel zur Verfügung gestellt werden. Wir sind zuversichtlich, dass es auch in den folgenden Jahren durch weitere Mithilfe kulturbewusster Menschen möglich sein wird, das Institut und die Bibliothek in Gundelsheim zu bewahren und zu stärken.
Die derzeitige Niedrigzinsphase nützen viele Emittenten von gut verzinsten langfristigen Anleihen dafür aus, ihre alten Anleihen zu kündigen (siehe auch Bausparverträge und Versicherungen) und Geld zu niedrigeren Zinsen aufzunehmen. Diese Tendenz hat auch die Stiftung zu spüren bekommen. Einige unserer langfristigen Anleihen wurden vorzeitig gekündigt, was die Erträge in den kommenden Jahren sinken lässt. Kompensiert werden kann das nur durch eine Erhöhung des Kapitalstocks der Stiftung, zumal keine kurzfristige Aussicht auf höhere Zinsen besteht. Uns dabei zu helfen, bitten wir alle Landsleute und Freunde Siebenbürgens.
Um dieses Ziel und die Tätigkeit der Stiftung auch der jüngeren Generation und Menschen aus anderen Ländern mit Hilfe der zeitgemäßen Kommunikationstechnik zu präsentieren und zu erläutern, haben wir einen eigenen deutsch/englischen Internetauftritt unter www.stiftung-siebenbuergische-bibliothek.de eingerichtet. Die deutsche Version befindet sich beim letzten Feinschliff und ist bereits einzusehen. Die englische Version wird demnächst in Angriff genommen. Es ist sehr wichtig, dass die mittlere und die jüngere Generation von der älteren die Verantwortung für unsere Gemeinschaft als solche, aber auch für die Zeugnisse unseres Teils deutscher Geschichte und Kultur übernimmt. Dazu gehört auch die Verantwortung für die benötigte materielle Basis. Mit Hilfe der englischen Version hoffen wir auch Landsleute aus Übersee für die Kulturarbeit gewinnen zu können.
Am 10. Januar dieses Jahres fanden in Gundelsheim Beirats- und Vorstandswahlen statt. Die bisherigen Funktionsträger wurden wiedergewählt. Beiratsvorsitzender bleibt Hon. Prof. Dr. Konrad Gündisch, sein Stellvertreter bleibt Dr. Ulrich A. Wien, im Vorstand bleiben Wilhelm-Georg Hietsch, stellv. Vorsitzender, Nils H. Măzgăreanu und Hatto Scheiner, Vorsitzender. Weitere Beiratsmitglieder sind Karl-Heinz Brenndörfer, Alfred Mrass und Dr. Dr. Gerald Volkmer. Beirat und Vorstand sind sich ihrer Verantwortung gegenüber den Unterstützern und Spendern für die ordentliche Verwaltung des anvertrauten Vermögens (derzeit rund 2,5 Millionen) und der satzungsgemäßen Verwendung der Erträge voll bewusst und versprechen, die Erwartungen an sie zu erfüllen. Gleichzeitig bedanken sie sich von Herzen bei allen, die ihnen bei der Erledigung ihrer Aufgaben geholfen haben.
Hatto Scheiner, am 20. Januar 2015
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Zuletzt aktualisiert: 1. März 2021 von admin
2014, gute Ergebnisse dank Erbschaft – Geschäftsjahr 2014
Herausforderungen in den kommenden Jahren
Jahresbericht der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek
Das Jahr 2014 war geprägt von der Übernahme des Nachlasses der Familie Hildegard und Günter Volkmer. Mit viel Arbeit verbunden war insbesondere die Auflösung des Haushaltes, da die einfache Entrümpelung durch eine Firma nicht infrage kam. Grund dafür waren einerseits die Gegenstände wie Bücher, Landkarten, Diasammlung, etc., deren Eignung für eine Überführung in die Siebenbürgische Bibliothek mit Archiv geprüft werden musste, und andererseits die Auswahl und die Versteigerung derjenigen Gegenstände, die veräußert werden konnten. Für den Transport der Bücher und Dias nach Gundelsheim musste eine Transportfirma beauftragt werden, so groß war die Menge. Der Verkauf der Haushaltsgegenstände zog sich über mehrere Monate hin. Erst danach konnten übriggebliebene Kleider, Geräte und Möbel einem gemeinnützigen Verein übergeben werden, der sie an Bedürftige in der Ukraine verteilte. Auch die Übertragung der beiden Immobilien an die Stiftung und der Verkauf der einen davon waren mit viel Aufwand verbunden. Der Verkauf des zweiten Hauses ist eingeleitet.
Rund 160.000,– Euro konnten durch diese Aktivitäten als Zuwendungen auf das Konto der Unterstiftung Hildegard u. Günter Volkmer gebucht werden. In andere Unterstiftungen wurden insgesamt weitere 34.000,– Euro gebucht. Die übrigen Zuwendungen im Jahr 2014 kann man in zwei gleichgroße Gruppen zu je 27.000,– Euro einteilen, einerseits 115 spontane und systematische Zuwendungen aus der Breite der Bevölkerung und andererseits 160 Zuwendungen aus besonderen Anlässen, wie „Spenden statt Blumen aufs Grab“ oder „Spenden statt Geschenke zum Geburtstag“, davon 50 von Personen ohne siebenbürgischen Hintergrund. Die Anlässe der Zuwendungen die der Bundesverband an die Stiftung überweist sind der Heimattag und der Große Siebenbürger Ball, von deren Eintrittsgeldern ein Teil an die Stiftung geht. Die erste Gruppe besteht zu einem großen Teil aus Personen oder Organisationen, die regelmäßig die Stiftung unterstützen, einige sogar mit Daueraufträgen. Die zweite Gruppe kommt durch die Initiative einiger wenigen Menschen zustande, die durch ihren Aufruf den Kreis der Spender erweitern. Dass ein Dutzend Leute die gleiche Wirkung erzielen können wie 115 Menschen, sollte unsere Landsleute dazu anregen, diese Art der Unterstützung unserer Arbeit in größerem Maße anzuwenden. Gemessen am langjährigen Durchschnitt der Zuwendungen, liegt die Summe aus beiden Gruppen knapp über 50{e25132bb96d3f6cc77bda74f587796e8651223f2a37093e9fde1e13a4eed3355}. Hinzu kommen noch Indirekte Zuwendungen von ca. 5.500,– Euro, die sich aus den Erträgen der zinslosen Darlehen (insgesamt 100.000,– Euro) ergeben, die der Stiftung zur Verfügung gestellt wurden.
Es wäre wünschenswert, diese Möglichkeit des Einsatzes, also die Gewährung zinsloser Darlehen, für die professionelle Betreuung unserer „Nationalbibliothek“ auszuweiten. Die gegen Null tendierenden Zinsen auf Spareinlagen sollten es den Sparern leicht machen, ihre Ersparnisse für eine gewisse Zeit der Stiftung zur Verfügung zu stellen. Nach dem Prinzip „Viele Tropfen ergeben ein Meer“ und durch die Wahl anderer Anlagemöglichkeiten, kann die Stiftung mit den anvertrauten Beträgen höhere Erträge erzielen, die dem Stiftungszweck zugute kommen. Die Anonymität der Darlehensgeber wird gewahrt und die Sicherheit der Darlehen ist gegeben. Nachdem die Stiftung nur ihre Erträge verbrauchen darf und ihr Vermögen vor Verlusten bewahren muss, besteht keine Gefahr, dass die Darlehen nicht zurück gezahlt werden können. Hinzu kommt, dass die Darlehen nur einen kleinen Teil des verwalteten Kapitals ausmachen, zurzeit 4{e25132bb96d3f6cc77bda74f587796e8651223f2a37093e9fde1e13a4eed3355}. Die Darlehensverträge können mit einer überschaubaren Bearbeitungsfrist jederzeit teilweise oder ganz gekündigt werden. Leider ist es aus rechtlichen Gründen nicht möglich, für die Darlehen Zuwendungsbescheinigungen auszustellen.
Von den Erträgen der Stiftung konnten 2014, außer dem Mitgliedsbeitrag und einer Spende, an den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat, dem Träger des Siebenbürgen-Instituts mit seiner Siebenbürgischen Bibliothek und dem Archiv, rund 58.000,– Euro überwiesen werden. Der Betrag wurde größtenteils für die Entlohnung des im Institut und in der Bibliothek tätigen Personals verwendet. Die betreffenden Mitarbeiter haben keine unbefristeten Vollzeitstellen, ihre Beschäftigung ist von den Erträgen der Stiftung abhängig. Auch für das Geschäftsjahr 2015 können die benötigten Mittel zur Verfügung gestellt werden. Wir sind zuversichtlich, dass es auch in den folgenden Jahren durch weitere Mithilfe kulturbewusster Menschen möglich sein wird, das Institut und die Bibliothek in Gundelsheim zu bewahren und zu stärken.
Die derzeitige Niedrigzinsphase nützen viele Emittenten von gut verzinsten langfristigen Anleihen dafür aus, ihre alten Anleihen zu kündigen (siehe auch Bausparverträge und Versicherungen) und Geld zu niedrigeren Zinsen aufzunehmen. Diese Tendenz hat auch die Stiftung zu spüren bekommen. Einige unserer langfristigen Anleihen wurden vorzeitig gekündigt, was die Erträge in den kommenden Jahren sinken lässt. Kompensiert werden kann das nur durch eine Erhöhung des Kapitalstocks der Stiftung, zumal keine kurzfristige Aussicht auf höhere Zinsen besteht. Uns dabei zu helfen, bitten wir alle Landsleute und Freunde Siebenbürgens.
Um dieses Ziel und die Tätigkeit der Stiftung auch der jüngeren Generation und Menschen aus anderen Ländern mit Hilfe der zeitgemäßen Kommunikationstechnik zu präsentieren und zu erläutern, haben wir einen eigenen deutsch/englischen Internetauftritt unter www.stiftung-siebenbuergische-bibliothek.de eingerichtet. Die deutsche Version befindet sich beim letzten Feinschliff und ist bereits einzusehen. Die englische Version wird demnächst in Angriff genommen. Es ist sehr wichtig, dass die mittlere und die jüngere Generation von der älteren die Verantwortung für unsere Gemeinschaft als solche, aber auch für die Zeugnisse unseres Teils deutscher Geschichte und Kultur übernimmt. Dazu gehört auch die Verantwortung für die benötigte materielle Basis. Mit Hilfe der englischen Version hoffen wir auch Landsleute aus Übersee für die Kulturarbeit gewinnen zu können.
Am 10. Januar dieses Jahres fanden in Gundelsheim Beirats- und Vorstandswahlen statt. Die bisherigen Funktionsträger wurden wiedergewählt. Beiratsvorsitzender bleibt Hon. Prof. Dr. Konrad Gündisch, sein Stellvertreter bleibt Dr. Ulrich A. Wien, im Vorstand bleiben Wilhelm-Georg Hietsch, stellv. Vorsitzender, Nils H. Măzgăreanu und Hatto Scheiner, Vorsitzender. Weitere Beiratsmitglieder sind Karl-Heinz Brenndörfer, Alfred Mrass und Dr. Dr. Gerald Volkmer. Beirat und Vorstand sind sich ihrer Verantwortung gegenüber den Unterstützern und Spendern für die ordentliche Verwaltung des anvertrauten Vermögens (derzeit rund 2,5 Millionen) und der satzungsgemäßen Verwendung der Erträge voll bewusst und versprechen, die Erwartungen an sie zu erfüllen. Gleichzeitig bedanken sie sich von Herzen bei allen, die ihnen bei der Erledigung ihrer Aufgaben geholfen haben.
Hatto Scheiner, am 20. Januar 2015
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