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Zur Lage der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek im Herbst 2018

Bis 2016 stiegen mit dem Vermögen auch die Erträge der Stiftung. Dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat, Träger des Siebenbürgen-Instituts mit Bibliothek und Archiv, konnten immer höhere Förderbeträge überwiesen werden, im Jahr 2016 ca. hunderttausend Euro. Die niedrigen Zinsen und das Auslaufen älterer Anleihen haben diesen Trend gestoppt. Bereits 2017 musste die Förderung auf ca. siebzigtausend Euro begrenzt werden, um einen Teil der Erträge zu reinvestieren. Der Vermögenszuwachs durch Zuwendungen kann den Zinsverfall allein nicht kompensieren. Aus diesem Grund wurde auch in diesem Jahr unsere Förderung auf rund siebzigtausend Euro begrenzt. Aller Voraussicht nach kann dieser Betrag auch nächstes Jahr zur Verfügung gestellt werden. Danach wird die Lage noch ernster. Um Gehälter, Miete, Nebenkosten und benötigte Anschaffungen begleichen zu können, ist der Kulturrat ist seit letztem Jahr gezwungen, zusätzliche Mittel zu beschaffen. Wie lange das noch gelingt, ist ungewiss.

Hält die Niedrigzinsphase weiter an, muss das Stiftungsvermögen kräftig wachsen, um genügend Erträge für den Förderungszweck zu erwirtschaften. Die jährlichen Zuwendungen in den beiden letzten Jahren betrugen rund sechzigtausend Euro. In diesem Jahr gehen wir von einem ähnlichen Betrag aus. Rein rechnerisch müssten die jährlichen Zuwendungen ca. drei- bis viermal höher sein, um zumindest den Stand der Förderungen von 2016 wieder zu erreichen.

Im nächsten Jahr wird die Stiftung zwanzig Jahre alt. Dies wäre ein guter Anlass für alle, denen der Erhalt der Zeugnisse unserer Geschichte und Kultur am Herzen liegt, ihre Möglichkeiten für Zuwendungen an die Stiftung zu überprüfen. Zu überlegen wäre z. B. die Einrichtung eines Dauerauftrags, der die momentane Belastung erträglicher macht. Einige wenige unserer Unterstützer überweisen monatlich Beträge von fünf, zehn oder mehr Euro. Für Personen, die daran denken, ihren Nachlass der Stiftung zu überlassen, ist es vielleicht sinnvoll, noch zu Lebzeiten Teile davon der Stiftung zu schenken. Die geschenkten Werte können über mehrere Jahre steuerlich geltend gemacht werden und reduzieren dadurch die Steuern auf ihre laufenden Einkünfte.

Auch die Möglichkeit von zinslosen Darlehen an die Stiftung könnte stärker genutzt werden. Sparguthaben, die praktisch keine Zinsen abwerfen, können per Vertrag der Stiftung auf Zeit zur Verfügung gestellt werden. Durch Bündelung dieser Darlehen kann die Stiftung günstigere Anlagen tätigen, die bessere Erträge abwerfen. Diese Erträge fließen dann in das Stiftungsvermögen, sind also indirekte Zuwendungen der Darlehensgeber. Nachdem per Gesetz die Stiftung ihr Vermögen auf Dauer erhalten muss, ist die Rückzahlung des Nominalwerts der Darlehen auf jeden Fall gewährleistet. Diskretion dabei ist Ehrensache.

An dieser Stelle möchten Beirat und Vorstand der Stiftung, aber auch die Mitarbeiter des Siebenbürgen-Instituts und der Siebenbürgischen Bibliothek allen Menschen von Herzen danken, die bisher am Aufbau der Stiftung beteiligt waren. Aus mindestens zwei Gründen können wir nicht allen Spendern jedes Mal persönlich unseren Dank aussprechen: einerseits kennen wir nur einen Bruchteil der Adressen, andererseits würde auch unsere Arbeitszeit dafür nicht ausreichen. Deshalb wählen wir diesen Weg.

Hatto Scheiner

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