Rückblick auf das Geschäftsjahr 2015
In einem früheren Beitrag verglich ich die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek mit einem Baum, dessen Wurzeln (die Spender und Unterstützer), um ihn wachsen und gedeihen zu lassen, mit Nährstoffen (den Zuwendungen) versorgen und der die Bedürftigen (das Siebenbürgen-Institut mit Siebenbürgischer Bibliothek und Archiv) mit seinen Früchten (den erwirtschafteten Erträgen) ernährt und am Leben erhält. Damit der Baum auch bei Sturm bestehen kann, geben die Wurzeln ihm zusätzlich auch den nötigen Halt. Letztere Eigenschaft ist auch im vergangenen Jahr nötig gewesen und gleichermaßen von den dicken und den dünnen Wurzeln bestätigt worden. So war es möglich, die außergewöhnliche Belastung durch den Sturm um Schloss Horneck (siehe auch SbZ, Folge 17 vom 05.11.2015, Seite 6) unbeschadet zu überstehen. Das Geschäftsjahr 2015 konnte positiv abgeschlossen werden. Dafür bedankt sich der Stiftungsvorstand in ganz besonderem Maße bei allen Unterstützern. Erwähnenswert ist allerdings, dass eine ganz dicke Wurzel, nämlich der Nachlass Ute Sieglinde Hien (200.000,- Euro), entscheidend dazu beigetragen hat. Über die Jahre betrachtet halten sich dicke und dünne Wurzeln die Waage.
Fortschritt kann nur stattfinden, wenn es eine Vergleichsmöglichkeit gibt. Aufgrund dieser Erkenntnis haben bereits viele große Geister festgestellt, dass die Zukunft einer Gesellschaft nur dann gestaltet werden kann, wenn sie ihre Vergangenheit kennt. Das gilt auch für uns, die Siebenbürger Sachsen. Neben vielen anderen Aspekten ist dieser Gedanke der Hauptgrund für die Existenz der Kultureinrichtungen in Gundelsheim, die es zu schützen und zu erhalten gilt. Mündliche Überlieferung genügt bei der Vielfalt des Lebens nicht mehr.
Zurück zum Naturbild. Weil die Bestände von Bibliothek und Archiv ständig größer werden, die Zahl der Benutzer ansteigt und die damit verbundene Arbeit mehr Personal erfordert (die Bedürftigen), muss der Baum (die Stiftung) auch wachsen, um mehr Früchte (Erträge) liefern zu können. Dafür muss vor allem die Zahl der dünnen Wurzeln sich stark vermehren. Im konkreten Fall wäre es von großem Vorteil, wenn diejenigen, die die Stiftung bisher schon unterstützen, in ihrer Umgebung weitere Unterstützer anregen, sich zu beteiligen. Einige der Wurzeln werden mit der Zeit dann dicker. Wer sich die in der Siebenbürgischen Bibliothek oder im Internet unter www.stiftung-siebenbuergische-bibliothek.de ausliegende Stiftertafel angesehen hat, wird feststellen, dass viele Namen mehrere Male vorkommen, weil deren Träger im Laufe der vergangenen 16 Jahre seit Gründung der Stiftung immer wieder, oft auch mit kleinen Beträgen, am Wachstum des Baumes beteiligt waren und sind. Allein im Jahr 2015 wurden 34 Namen in die Stiftertafel aufgenommen. Zwei von ihnen wurden mit einer Urkunde für besondere Verdienste beim Aufbau der Stiftung ausgezeichnet, nachdem die Summe ihrer Zuwendungen die Marke von zehntausend Euro erreichte. Ohne die vielen kleinen Wurzeln vertrocknet der Baum. Leider können wir hier aus Platzmangel nicht alle Spender namentlich ehren. Ich verweise aber auf die „Mitteilungen aus dem Siebenbürgen-Institut“, herausgegeben vom „Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL)“ und den „Freunden und Förderern der Siebenbürgischen Bibliothek“, einzusehen auch unter www.siebenbuergen-institut.de. Zu den dicken Wurzeln zählen vor allem die elf Unterstiftungen: Dr. Ortrud u. Dipl. Ing. Gerhardt Graeser; Dr. Roswitha u. Martin Guist; Elfriede u. Balduin Herter; Ute Sieglinde Hien; Gerlind u. Harro Hubbes, Dagmar Heuchert; Dipl. Ing. Alfred Kasper, Sächsisch Reen, u. Frau Marga, Freiberg/Sachsen; Meta u. Ingo Phleps; Studium Transylvanicum; Hildegard u. Günter Volkmer; Hedwig Waadt, geb. König und Johanna u. Dr. Arnold Weingärtner. Dazu gehören aber auch die weiteren zehn mit Urkunden ausgezeichneten Personen und Vereine, sowie die vielen Spender, die mehrere Male in die Stiftertafel aufgenommen wurden. Ihre Anzahl ist überschaubar. Dünne Wurzeln gibt es jedoch ca. tausend, was aber im Verhältnis zur Zahl aus Siebenbürgen stammender Personen in Deutschland und Österreich im Bereich von nur 0,5 {e25132bb96d3f6cc77bda74f587796e8651223f2a37093e9fde1e13a4eed3355} liegt.
Wir kennen Bäume, die mehrere hundert Jahre alt werden. Das wissen wir auch von Stiftungen. So eine Perspektive erhoffen wir auch für unsere Stiftung, deren Ziel es ist, die Funktion der Siebenbürgischen Bibliothek auf Dauer (modisch „nachhaltig“) zu gewährleisten. Das ist ein sehr anspruchvolles Ziel, ein großes Vorhaben, das nur mit sehr vielen Helfern erreicht werden kann und viel Ausdauer erfordert, insbesondere jetzt, wenn auch für die Einrichtung des Schlosses Horneck für die neuen Aufgaben und seine Instandhaltung Mittel benötigt werden. Im Zusammenhang mit der angestrebten Nachhaltigkeit ist auch zu bedenken, dass eine starke Stiftung, die mehr Erträge erwirtschaftet, als für den Betrieb von Bibliothek, Archiv und Institut erforderlich ist, sich auch am Unterhalt des Schlosses beteiligen kann, und zwar dann auch dauerhaft. Der Vorteil dieser Überlegung besteht darin, dass die Zuwendungen in das Stiftungsvermögen nicht verbraucht werden dürfen, nur dessen Erträge. Vielleicht bringt diese Überlegung auch vermögende Personen oder solche ohne direkte Nachkommen dazu, darüber nachzudenken, ob sie ihren Nachlass zugunsten der Stiftung, also indirekt der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen, regeln oder bereits zu Lebzeiten einen Teil ihres Vermögens der Stiftung schenken, was auch zu Steuervorteilen führt. Der Stiftung wird auch mit der Gewährung von zinslosen Darlehen sehr geholfen. Diese werden nicht veröffentlicht und der eingezahlte Betrag wird am Ende der Laufzeit oder bei dringendem Bedarf sofort in Teilen oder in Gänze zurückgezahlt. Da die Stiftung ihr Vermögen nicht verbrauchen darf, ist die Rückzahlung nie gefährdet. Im Jahr 2015 erhielt die Stiftung Darlehen in Höhe von 35.000 Euro und zahlte Darlehen im Wert von 50.000 Euro zurück. Der derzeitige Bestand beträgt 85.000 Euro, ca. 3 {e25132bb96d3f6cc77bda74f587796e8651223f2a37093e9fde1e13a4eed3355} des verwalteten Vermögens.
Die am Siebenbürgen-Institut an der Universität Heidelberg in Gundelsheim beschäftigten Personen, werden auch in diesem Jahr 2016 besondere Leistungen erbringen müssen. Neben dem laufenden Betrieb der Bibliothek und des Archivs sind sie auch an der Einrichtung zusätzlicher Räume im Schloss und am Umzug aus dem Haus in der Schlossstraße beteiligt. Die wissenschaftliche Arbeit wird daher zurückgefahren werden müssen. Nicht leiden sollen die periodischen Publikationen. Die Zahl der Folgen der „Mitteilungen aus dem Siebenbürgen-Institut“ soll sogar von derzeit zwei auf drei Folgen erhöht werden.
In der Hoffnung, dass das angelaufene Jahr für alle unsere Unterstützer ein gutes sein wird und mich im Namen des Vorstands und des Beirats der Stiftung vielmals bei Ihnen allen bedankend, bitte ich Sie gleichzeitig, uns weiterhin die Treue zu halten.
Hatto Scheiner, 05.Januar 2016
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Zuletzt aktualisiert: 1. März 2021 von admin
Die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek und ihre Wurzeln – Jahresbericht 2015
Rückblick auf das Geschäftsjahr 2015
In einem früheren Beitrag verglich ich die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek mit einem Baum, dessen Wurzeln (die Spender und Unterstützer), um ihn wachsen und gedeihen zu lassen, mit Nährstoffen (den Zuwendungen) versorgen und der die Bedürftigen (das Siebenbürgen-Institut mit Siebenbürgischer Bibliothek und Archiv) mit seinen Früchten (den erwirtschafteten Erträgen) ernährt und am Leben erhält. Damit der Baum auch bei Sturm bestehen kann, geben die Wurzeln ihm zusätzlich auch den nötigen Halt. Letztere Eigenschaft ist auch im vergangenen Jahr nötig gewesen und gleichermaßen von den dicken und den dünnen Wurzeln bestätigt worden. So war es möglich, die außergewöhnliche Belastung durch den Sturm um Schloss Horneck (siehe auch SbZ, Folge 17 vom 05.11.2015, Seite 6) unbeschadet zu überstehen. Das Geschäftsjahr 2015 konnte positiv abgeschlossen werden. Dafür bedankt sich der Stiftungsvorstand in ganz besonderem Maße bei allen Unterstützern. Erwähnenswert ist allerdings, dass eine ganz dicke Wurzel, nämlich der Nachlass Ute Sieglinde Hien (200.000,- Euro), entscheidend dazu beigetragen hat. Über die Jahre betrachtet halten sich dicke und dünne Wurzeln die Waage.
Fortschritt kann nur stattfinden, wenn es eine Vergleichsmöglichkeit gibt. Aufgrund dieser Erkenntnis haben bereits viele große Geister festgestellt, dass die Zukunft einer Gesellschaft nur dann gestaltet werden kann, wenn sie ihre Vergangenheit kennt. Das gilt auch für uns, die Siebenbürger Sachsen. Neben vielen anderen Aspekten ist dieser Gedanke der Hauptgrund für die Existenz der Kultureinrichtungen in Gundelsheim, die es zu schützen und zu erhalten gilt. Mündliche Überlieferung genügt bei der Vielfalt des Lebens nicht mehr.
Zurück zum Naturbild. Weil die Bestände von Bibliothek und Archiv ständig größer werden, die Zahl der Benutzer ansteigt und die damit verbundene Arbeit mehr Personal erfordert (die Bedürftigen), muss der Baum (die Stiftung) auch wachsen, um mehr Früchte (Erträge) liefern zu können. Dafür muss vor allem die Zahl der dünnen Wurzeln sich stark vermehren. Im konkreten Fall wäre es von großem Vorteil, wenn diejenigen, die die Stiftung bisher schon unterstützen, in ihrer Umgebung weitere Unterstützer anregen, sich zu beteiligen. Einige der Wurzeln werden mit der Zeit dann dicker. Wer sich die in der Siebenbürgischen Bibliothek oder im Internet unter www.stiftung-siebenbuergische-bibliothek.de ausliegende Stiftertafel angesehen hat, wird feststellen, dass viele Namen mehrere Male vorkommen, weil deren Träger im Laufe der vergangenen 16 Jahre seit Gründung der Stiftung immer wieder, oft auch mit kleinen Beträgen, am Wachstum des Baumes beteiligt waren und sind. Allein im Jahr 2015 wurden 34 Namen in die Stiftertafel aufgenommen. Zwei von ihnen wurden mit einer Urkunde für besondere Verdienste beim Aufbau der Stiftung ausgezeichnet, nachdem die Summe ihrer Zuwendungen die Marke von zehntausend Euro erreichte. Ohne die vielen kleinen Wurzeln vertrocknet der Baum. Leider können wir hier aus Platzmangel nicht alle Spender namentlich ehren. Ich verweise aber auf die „Mitteilungen aus dem Siebenbürgen-Institut“, herausgegeben vom „Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL)“ und den „Freunden und Förderern der Siebenbürgischen Bibliothek“, einzusehen auch unter www.siebenbuergen-institut.de. Zu den dicken Wurzeln zählen vor allem die elf Unterstiftungen: Dr. Ortrud u. Dipl. Ing. Gerhardt Graeser; Dr. Roswitha u. Martin Guist; Elfriede u. Balduin Herter; Ute Sieglinde Hien; Gerlind u. Harro Hubbes, Dagmar Heuchert; Dipl. Ing. Alfred Kasper, Sächsisch Reen, u. Frau Marga, Freiberg/Sachsen; Meta u. Ingo Phleps; Studium Transylvanicum; Hildegard u. Günter Volkmer; Hedwig Waadt, geb. König und Johanna u. Dr. Arnold Weingärtner. Dazu gehören aber auch die weiteren zehn mit Urkunden ausgezeichneten Personen und Vereine, sowie die vielen Spender, die mehrere Male in die Stiftertafel aufgenommen wurden. Ihre Anzahl ist überschaubar. Dünne Wurzeln gibt es jedoch ca. tausend, was aber im Verhältnis zur Zahl aus Siebenbürgen stammender Personen in Deutschland und Österreich im Bereich von nur 0,5 {e25132bb96d3f6cc77bda74f587796e8651223f2a37093e9fde1e13a4eed3355} liegt.
Wir kennen Bäume, die mehrere hundert Jahre alt werden. Das wissen wir auch von Stiftungen. So eine Perspektive erhoffen wir auch für unsere Stiftung, deren Ziel es ist, die Funktion der Siebenbürgischen Bibliothek auf Dauer (modisch „nachhaltig“) zu gewährleisten. Das ist ein sehr anspruchvolles Ziel, ein großes Vorhaben, das nur mit sehr vielen Helfern erreicht werden kann und viel Ausdauer erfordert, insbesondere jetzt, wenn auch für die Einrichtung des Schlosses Horneck für die neuen Aufgaben und seine Instandhaltung Mittel benötigt werden. Im Zusammenhang mit der angestrebten Nachhaltigkeit ist auch zu bedenken, dass eine starke Stiftung, die mehr Erträge erwirtschaftet, als für den Betrieb von Bibliothek, Archiv und Institut erforderlich ist, sich auch am Unterhalt des Schlosses beteiligen kann, und zwar dann auch dauerhaft. Der Vorteil dieser Überlegung besteht darin, dass die Zuwendungen in das Stiftungsvermögen nicht verbraucht werden dürfen, nur dessen Erträge. Vielleicht bringt diese Überlegung auch vermögende Personen oder solche ohne direkte Nachkommen dazu, darüber nachzudenken, ob sie ihren Nachlass zugunsten der Stiftung, also indirekt der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen, regeln oder bereits zu Lebzeiten einen Teil ihres Vermögens der Stiftung schenken, was auch zu Steuervorteilen führt. Der Stiftung wird auch mit der Gewährung von zinslosen Darlehen sehr geholfen. Diese werden nicht veröffentlicht und der eingezahlte Betrag wird am Ende der Laufzeit oder bei dringendem Bedarf sofort in Teilen oder in Gänze zurückgezahlt. Da die Stiftung ihr Vermögen nicht verbrauchen darf, ist die Rückzahlung nie gefährdet. Im Jahr 2015 erhielt die Stiftung Darlehen in Höhe von 35.000 Euro und zahlte Darlehen im Wert von 50.000 Euro zurück. Der derzeitige Bestand beträgt 85.000 Euro, ca. 3 {e25132bb96d3f6cc77bda74f587796e8651223f2a37093e9fde1e13a4eed3355} des verwalteten Vermögens.
Die am Siebenbürgen-Institut an der Universität Heidelberg in Gundelsheim beschäftigten Personen, werden auch in diesem Jahr 2016 besondere Leistungen erbringen müssen. Neben dem laufenden Betrieb der Bibliothek und des Archivs sind sie auch an der Einrichtung zusätzlicher Räume im Schloss und am Umzug aus dem Haus in der Schlossstraße beteiligt. Die wissenschaftliche Arbeit wird daher zurückgefahren werden müssen. Nicht leiden sollen die periodischen Publikationen. Die Zahl der Folgen der „Mitteilungen aus dem Siebenbürgen-Institut“ soll sogar von derzeit zwei auf drei Folgen erhöht werden.
In der Hoffnung, dass das angelaufene Jahr für alle unsere Unterstützer ein gutes sein wird und mich im Namen des Vorstands und des Beirats der Stiftung vielmals bei Ihnen allen bedankend, bitte ich Sie gleichzeitig, uns weiterhin die Treue zu halten.
Hatto Scheiner, 05.Januar 2016
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